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Karin B. Holmqvist Krieg im Schrebergarten

Roman

Erschienen am 01.04.2016

Übersetzt von Annika Krummacher

304 Seiten, kartoniert

ISBN 978-3-492-30780-2

Der Verlag schreibt:

Als Berta die Zusage für eine kleine Schrebergartenparzelle erhält, schlägt ihr Botanikerherz höher. Endlich ein Ort, an dem sie und ihr Mann Gunnar der Hektik des Stadtlebens entfliehen und ihrem Lieblingshobby, dem Gärtnern, nachgehen können. Doch mit der ländlichen Idylle ist es schnell vorbei. Denn ab dem Moment, als der fiese Parzellengenosse Holger Gunnar beim Blumen kaufen beobachtet und diesem eine Affäre mit einer anderen Frau unterstellt, herrscht Krieg im Schrebergarten ... Gunnar sinnt auf Rache und wirft einen Zettel in Holgers Briefkasten, der augenscheinlich von der Schrebergartenleitung kommt und alle Apfelbaumbesitzer auffordert, diese aufgrund einer sich rasch ausbreitenden Schädlingsplage unverzüglich zu fällen.


Und dann beginnt das Unheil....



Verena Lüthje von "Freunde skandinavischer Literatur" hat dieses Buch gelesen:


Pünktlich zu Beginn der Gartensaison erscheint das siebte Buch der schwedischen Unterhaltungsautorin Karin B. Holmqvist, die mit ihrem fulminanten Überraschungserfolg "Manneskraft per Postversand" im Jahre 2005 die belletristische Landschaft Schwedens eroberte. Das Erstlingswerk, das zwei schrullige, ältere Jungfern zum Inhalt hat, die sich auf herrlich naive Art und Weise in die Welt der Potenz steigernden Mittel begeben, ist einmalig, derart, dass ich aus dieser Geschichte für mein damaliges Literaturtheater Kiel eine szenische Lesung schrieb und diese auch zur besten Unterhaltung des Publikums aufführte. Nun ist es nach einem grandiosen Debüterfolg oft schwer, daran wieder anzuknüpfen. Die folgenden Bücher, allesamt leichte Unterhaltungslektüre, vermochten nicht mehr mit dieser Strahlkraft des Erstlings mitzuhalten und dieses nun vorliegende neue Werk versucht ebenfalls, mühend, wenngleich schon nahe dran, sich auf die gelegte Erfolgsspur zu begeben.

Wer einen Schrebergarten sein eigen nennen darf, der wird sich sofort wiedererkennen, in den Verhaltensweisen und Dialogen von Berta und Gunnar, die stellvertretend für eine unvorstellbar große Schar an Hobbygärtnern stehen. Und auch wenn die Autorin in ihrem Vorwort versichert, dass sich keine Personen und Situationen, die sie aus ihrem eigenen Schrebergartenumfeld kennt, in diesem Roman widerspiegeln, so sind die von ihr erzählten Begebenheiten genau die Themen, die einen Schrebergärtner mehr oder weniger umtreiben. Sie hat ein Unheil aufkommen lassen, das es so sicherlich nur in der Fantasie geben wird, dennoch weit entfernt von der Realität ist eine Racheaktion unter nachbarlichen Feinden nun auch wieder nicht. Das Buch schwächelt zu Beginn mit lapidaren, belanglosen Dialogen und Situationen, die jedoch den typischen Alltag oder das typische Schreberwochenende aufzeigen. Erst zur Mitte des Buches hin gelingt des Holmqvist, Fahrt aufzunehmen und nun beginnt sie verdichtet, spannend und fast wie in einem Krimi die Handlung unter Zuhilfenahme ihrer Spezialitäten, den Verwicklungen, voranzutreiben. Ihr gelingt es außerdem vortrefflich, die ganz eigene Welt, die sich auf einem solchen Gelände zusammen findet, zu beschreiben, und das wird sie ganz bestimmt aus eigener Erfahrung hinsichtlich der verschiedenen, eher klischeehaft ausgestalteten Figuren, entnommen haben. Überhaupt strotzt dieser Roman von Klischees, wie die unermüdlich enge Freundschaft zu Konrad und Hjördis nebenan, die gegen jeden Sturm gewappnet zu sein scheint; wie die luderhafte, allen Männern den Kopf verdrehende Camilla oder der selbstherrliche Vorsitzende des Gartenvereins. Der Antagonist, Holger, und seine Frau Erna, geben die Bösen ab, sonst würde das Unheil auch nicht funktionieren. Immerhin konnte ich mit den handelnden Figuren gut mitfühlen, wie es jedem auf seine Weise schlecht erging, denn wer nur übereinander statt miteinander spricht, gerät nicht nur in eine eigene, persönliche Schieflage, sondern verursacht das Leid anderer mit. Diese menschlichen Verhaltensweisen sind bei den Figuren sehr gut herausformuliert und wirken glaubwürdig. Das macht diesen sehr unterhaltsamen Roman der Erfolgsautorin zu einem nächsten Erfolg, wer es denn leicht und ziemlich amüsant mag, und bestenfalls dabei noch im eigenen Schrebergarten beim Lesen entweder in einer Hängematte liegt oder es sich wenigstens im Gartenstuhl außerordentlich bequem macht und beim Ende der Lektüre, das geht jetzt die Männer einmal an, vielleicht endlich wieder daran denkt, seiner Frau ein paar Blumen zu kaufen.





Karin B. Holmqvist, geboren 1944 im südschwedischen Simrishamn, machte eine kurze Karriere in der Kommunalpolitik und entschied sich schließlich für eine Ausbildung zur Sozialarbeiterin. In ihrer Freizeit ist sie Zauberkünstlerin und Kabarettistint. Ihrem Überraschungserfolg »Manneskraft per Postversand« folgten bereits viele andere Romane sowie Gedichtsammlungen.



Manneskraft per Postversand

Karin B. Holmqvist

ROMAN

Erschienen am 01.07.2005

Übersetzt von: Annika Krummacher

224 Seiten, Kartoniert

ISBN: 978-3-492-24358-2

Rezensionen und Pressestimmen

Schaumburger Zeitung

»Eine kleine Perle des Leseglücks.«

Folkbladet

Dies ist ein Buch, das man mit einem Lächeln auf den Lippen

liest. Es wird einem ganz warm ums Herz. Ein richtiges

Wohlfühlbuch, geschrieben mit Wärme und Humor.

Eine kleine Perle.






 
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