Nordlicht, Elch und Tannengrün Die schönsten Weihnachtsgeschichten aus Skandinavien
Droemer Knaur
ISBN 978-3-426-52074-1
9,99 Euro

Der Verlag schreibt:
Wo wohnt eigentlich der Weihnachtsmann? Der Weihnachtsmann kommt aus dem hohen Norden, soviel ist sicher. Und ob es tatsächlich nur einen gibt, ist nicht gewiss. Die Isländer haben nämlich sogar sieben Weihnachtsmänner, die mit den Menschen so allerlei Schabernack treiben. Unfug will diese unterhaltsame Sammlung skandinavischer Weihnachtsgeschichten mit ihren Lesern aber nicht anstellen. Die klassische Weihnachtsgeschichte eines Hans-Christian Andersen ist ebenso vertreten wie die Kriminalgeschichte. Auch humoristische Szenen und Geschichten aus dem Familienleben gehören dazu, ebenso wie auf Deutsch bisher noch unveröffentlichte Geschichten. Und nicht zu vergessen: Als Geschenk passt sie unter jeden Weihnachtsbaum. God Jul!
Verena Lüthje von Freunde skandinavischer Literatur schwärmt:
Allein das zauberhafte SoftCover ist Grund genug, dieses Buch zu verschenken oder für die eigene Bibliothek anzuschaffen, zumal es sich nicht nur weich anfühlt, sondern ein echter Blickfang ist. Die dort, wenn auch etwa naive, weihnachtliche Stimmung ist jene, die uns hier im Norden Schleswig-Holsteins momentan mehr als alles andere fehlt, wenn es tagein, tagaus nur regnet und die gefühlt durchgehende Dunkelheit zum Vitamin D greifen lässt. So weckt das Cover eben auch jene Sehnsüchte nach winterlicher, schneebedeckter Landschaft, nach Stille und Besinnlichkeit, am besten am Kamin sitzend bei einem leckeren Glühwein. Sehr gelungen, ein dickes Lob an den Verlag!
Doch auch der Inhalt dieses wunderbaren Weihnachtsbandes lässt kaum Lesewünsche offen, auch wenn der vorweihnachtliche Brauchtum hier keinen Platz findet - dafür könnten die Herausgeber schon aufgrund der Fülle des Materials ein eigenes Buch zusammenstellen (hoffentlich, zu unserer großen Freude!), dennoch: Die ausgewählten Geschichten bringen uns zum Schmunzeln, Nachdenken, Weinen oder schier zum Lachen. Doch woher der erste Nikolaus wirklich kam, wer weiß das genau? Und was "unsere Oma, die im Hühnerstall Motorrad fährt" mit Weihnachten zu tun hat, lernen wir auch. Warum uns das Fest eigentlich in vielfacher Hinsicht etwas Besonderes beschert, uns oft traurig stimmt oder warum die meisten Menschen am Liebsten zu Hause sein wollen - das sind Fragen, auf die wir vielleicht eine Antwort finden. Ein neuer Blick auf den traditionellen Weihnachtspunsch kann erheiternd sein, auch die Macht, die zwischen Patienten und Pflegepersonal herrscht und warum es besser ist, dass der Weihnachtsmann nicht die gleiche und schon gar nicht dieselbe Armbanduhr wie der Vater der Familie tragen sollte. Aber auch, warum Lederhosen einem Wichtel bedeutsam sind und warum Mutter Skan gern ein kleines Schwätzchen im Ofenwinkel führt, erfahren wir ganz genau. Sehr berührend ist die Geschichte von Vigdis Hjorth, die ein gesellschaftliches Problem beleuchtet, das besonders am Heiligen Abend seinen grotesken Ausdruck findet - und hier zeigt sich, wie das Fest der Liebe doch in einigen, vielleicht sogar vielen Familien, am eigentlichen Charakter oft vorbei zu eilen scheint.
Insgesamt sind in diesem Buch 29 Geschichten unterschiedlichster Couleur versammelt, die sich nicht nur zum selber lesen eignen, sondern auch gut zum Vorlesen. Vielleicht ist das mal eine Idee, den Heiligen Abend anders zu gestalten. Wie oft ist der hektische Alltag dafür nicht mehr geeignet, auch nicht im Hinblick auf unsere fast durch und durch gestaltete mediale, digitale Welt. Umso mehr empfehle ich diese Lektüre zur Besinnung, zur inneren Einkehr und für wirklich entspannte Stunden.
Über die Herausgeber schreibt der Verlag im Buch:
Gabriele Haefs stammt aus Wachtendonk am Niederrhein, lebt in Hamburg, übersetzt aus den skandinavischen Sprachen und schreibt auch über diese Länder. Sie wurde mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit den Königlich Norwegischen St. Olavsorden. 2017 erschien ihr Buch 111 Gründe, Norwegen zu lieben.
Andreas Brunstermann, geboren 1960 in Recklinghausen, übersetzt Belletristik und Sachbücher aus dem Norwegischen, Schwedischen und Englischem, u. a. den Krimiautor Jørn Lier Horst sowie (zusammen mit Gabriele Haefs) den norwegischen Schriftssteller Roy Jacobsen. Er lebt und arbeitet in Berlin.