Ketil Bjørnstad Die Welt, die meine war
Roman. Aus dem Norwegischen von Gabriele Haefs, Kerstin Reimers und Andreas Brunstermann, OT: Verden som var min. Sekstitallet 833 Seiten, Gebunden, mit Schutzumschlag € 26,00 (D) / € 26,80 (A), ISBN 978-3-95510-163-3 Erschienen im September 2018, Auch als eBook erhältlich

Der Verlag schreibt:
Der norwegische Musiker und Bestsellerautor Ketil Bjørnstad hat sich mit seinem neuen Projekt ein großes Ziel gesetzt: Jedem Jahrzehnt seines Lebens soll ein Roman gewidmet werden. Er beginnt mit den sechziger Jahren und zeigt die Ereignisse aus der Sicht des jungen Ketil, der immer ein wenig anders denkt als seine Zeitgenossen: Chruschtschow findet er gut, Kennedy ist für ihn ein fieser Schleimer. Die sowjetischen Kosmonauten sind ihm eher ein Vorbild als die Astronauten aus den USA. Sein politisch aktiver Vater und seine musikalische Mutter prägen sein Leben in diesen Jahren, auch wenn sich erst langsam abzeichnet, dass hier ein musikalisches Genie heranwächst. Denn selbst in der Familie ist passiver Widerstand zunächst Ketils Überlebensstrategie. Wird er ans Klavier gesetzt, sorgt er dafür, dass es schrecklich klingt. Und doch hat er am Ende der sechziger Jahre seine ersten Auftritte als neues Wunderkind, dem alle eine Weltkarriere voraussagen. Davor aber liegt eine kurze Zeit als Mobbingopfer, er tastet sich ganz zaghaft an die Sexualität heran, schwärmt für Schauspielerinnen, seine Großtante und allerlei Nachbarmädchen, merkt, dass die klassische Männerrolle nichts für ihn ist, und verweigert sich – und immer findet er Trost in Büchern, Musik und Freundschaften. Ketil Bjørnstad zeichnet ein grandioses Bild der Sechziger, mit Kaltem Krieg, Mondlandung und Beatles, um nur einige Stichwörter zu nennen, das alles aus der Sicht eines scharfsichtig beobachtenden Jungen und jungen Mannes. Der erste Band von Ketil Bjørnstads Romanzyklus wurde in Norwegen mit großer Begeisterung aufgenommen und wurde wie die beiden weiteren bisher erschienenen Bände zu Bestsellern mit 120.000 verkauften Exemplaren.
Verena Lüthje von Freunde skandinavischer Literatur schreibt zum Buch:
Wieder ein echter Bjørnstad! Inhaltlich schreibt der Verlag nur über einige Aspekte, die dieses Buch als Anfang einer Serie schildert. Nicht zu kurz kommt seine Familie und vor allem seine persönliche Entwicklung, insofern würde ich diesen Anfang und die weiteren Jahrzehnte, die er ebenso umfangreich und detaillverliebt beleuchtet, im Untertitel auch als einen Entwicklungsroman bezeichnen. Wie auch schon in seinen vorherigen Büchern ist der unverwechselbare Bjørnstad-Klang zu hören, wieder einmal halte ich einen durch und durch musikalischen Roman in Händen, tanze zu seinen ruhigen, aber fließenden Sätzen, die das Lesetempo in Schwung halten. Klug und bis zur letzten Seite durchkomponiert ein wahres Lesevergnügen für alle, die keine Gelegenheit hatten, zur Frankfurter Buchmesse 2019 zu fahren, und mit dieser Rezension den ultimativen Norwegen-Tipp erhalten. Vorsicht! Bjørnstad macht süchtig, und es sind noch einige Jahrzehnte danach abzuarbeiten, aber wagen Sie es, verspreche ich Ihnen, dieser Autor lässt Sie nicht mehr los.